Verhauer Nordalpen

Seebenwände (Mieminger) “No risk, no fun”: 

Komischer Name für so eine perfekt abgesicherte Tour... Leider ist der Fels nicht, wie angekündigt, sehr scharf, sondern ziemlich glatt, und an vielen Stellen nicht nur unabgeklettert, sondern auch brüchig. Außerdem sind die Schwierigkeitsgrade (besonders in den ersten beiden Längen) ziemlich untertrieben. (Nicole & Volker)

 

Feuerhörndl (Reiteralpe) “Sternschnuppe” u.a.: 

Mittlerweile ist das Windwurf-Chaos am Zustieg aufgeräumt, und ein deutlicher Forstweg leitet sehr steil zu den Einstiegen. (Nicole & Volker)

 

Alpspitze (Zugspitzmassiv) “Nordwandgsicht” mit “Herzblut” und “Urknall”: 

Eigentlich klettert man in allen Routen nur zwischen Schrofengelände. Und das bei teils sehr mäßiger Absicherung. Dazwischen gibt es auch hübsche Passagen, und das Ambiente mit Blick ins Land hinaus ist durchaus nett. Die 52 EUR pro Seilschaft für die Bahnfahrt sind dafür allerdings viel zu teuer! Mit einer durchdachten Absicherung könnte man darüber besser hinwegschauen. (Volker)

 

Soleck (Lienzer Dolomiten) “Solaris” 

Vor drei Wochen in den Lienzer Dolomiten... (von Kevin Mayer) 

Ich hatte einige Topos aus dem Internet, schöne Touren, gut beschrieben. Die erste Tour war echt super, Traumfels, Topo und Beschreibung haben perfekt gepasst!

Zwei Tage später hatten wir uns die “Solaris” am Soleck - eine Tour mit kurzem Zu- und Abstieg - ausgesucht... am Nachmittag war evtl. Gewitter angesagt. Das Topo und diverse Bilder im Internet waren recht vielversprechend, doch was dann kam... 

Schon beim Zustieg ging es los! Wir überquerten gleich nach 10 Minuten das erste mal den Bach, nach 30 Minuten kam die zweite Brücke und wir sind dem Bachlauf gefolgt. Plötzlich standen wir in einem Sumpf mit viel Gestrüpp, Moos und vielen kleinen Bächlein und wir waren uns sicher, dass das nicht stimmen konnte. Also alles wieder zurück auf den Weg. Dem sind wir dann noch einige Meter weiter gefolgt und siehe da, es kam eine zweite, also insgesamt dritte Brücke! OK, das habe ich dann wohl falsch interpretiert, dachte ich und nach weiteren 15 Minuten standen wir dann am Einstieg. Doch bereits in der ersten SL ging es weiter, die 5+ Stelle entpuppte sich als ein leicht überhängender, 4 Meter langer Riss, bei dem kleine Kletterer ganz schön alt aussehen. Ich bin 1,81 Meter, steige sonst bei schlechterer Absicherung auch mal schwerere Routen vor und brauchte zwei Anläufe! Vielleicht hab ich mich auch nur doof angestellt, aber mit 5+ hatte das meines Erachtens irgendwie wenig zu tun! Egal, die erste Länge war geschafft! Danach ging es dann über einen plattigen Pfeiler, der immer wieder von Grasbüscheln durchzogen war ganz nett zum nächsten Stand! Die Kletterei wurde dann immer leichter und irgendwann stand ich in einem riesigen Schotterfeld wo es über einige Felsblöcke zum Stand ging. OK, das war halt ne schlechtere Länge, dachte ich, und die 6. SL, eine Verschneidung sah echt gut aus! Die war auch noch ganz gut zu klettern, aber die zweite Hälfte der SL war ein einziger Bruchhaufen! Alles was nach Griff und Tritt aussah war total lose und brach einem unter dem A.... weg! Am Stand angekommen beschlossen wir dann auch wegen dem aufziehenden schlechten Wetter abzuseilen. Da eh über die Tour abgeseilt wird waren auch alle Stände dafür vorgesehen und das dürfte kein Problem geben...dachte ich! Was dann kam, schlug dem Fass den Boden raus! Schon beim Klettern war mir aufgefallen, dass die Verlauf der 3. bis 5. Seillänge nicht optimal zum Abseilen geeignet war und teilweise ja viel Schotter rumlag, aber dass es so schlimm sein würde, war mir nicht bewusst. Das Gelände war in den SL viel zu flach, das Seil verhedderte sich ständig und ob man wollte oder nicht, löste man so starken Steinschlag aus, als ob man das Zeug mit Schubkarren runter schüttete! Wir waren echt froh, als wir nach 1,5 Stunden Abseilodyssey wieder am Einstieg standen!

 

Für mich ist es völlig unverständlich, wie man in so einen absolut ungeeigneten Fels mit scheinbar aller Gewalt eine Tour einbohren und diese dann noch so anpreisen kann!

Und wie kann man hier sagen, es soll über die Route abgeseilt werden!? Vom Ausstieg führt ein Wanderweg zurück ins Tal und das Gelände ist zum Abseilen absolut ungeeignet!

In der Beschreibung findet sich keine Wort über Steinschlag, und nachfolgende Seilschaften würden sich ohne Übertreibung in Lebensgefahr begeben! 

Ich respektiere die Arbeit, die sich die Erstbegeher und Routensanierer machen, aber das ist fast schon Material- und Zeitverschwendung! (Kevin Mayer)

 

 

 

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