Verhauer Dolomiten

Settsass Second Life

 

 

Ab Mitte der 4 SL fehlt nahezu komplett die Absicherung. Evtl. die ersten 3 SL klettern und abseilen. Die Stände sind dann mit Maillons und Schlingen selbst einzurichten. Die Ringschrauben in diesem Fall nur! mit back-up verweden! Nicht gerade ungefährlich. 

Siehe auch Beitrag im topoguide-Magazin: https://www.topoguide.de/2022/08/18/achtung-urlaubstage-in-gefahr/

 

Torrione Marcella “Via Tanja"

 

Sehr schlecht gesichert, teilweise brüchig. Nicht ungefährlich. Zusätzlich Absicherung nötig, oft nur schwer bis gar nicht möglich. 

Siehe auch Beitrag im topoguide-Magazin: https://www.topoguide.de/2022/08/18/achtung-urlaubstage-in-gefahr/

 

Cima della Madonna (Pala) “Schleierkante / Spigolo Velo”  

Unglaublich, aber wahr: Für eine derart oft begangene Tour stimmt keins der sich in Umlauf befindlichen Topos auch nur annähernd! 

Als Freikletterbewertung würden wir statt der üblichen Vierer und Fünfer den sechsten Grad vorschlagen. Als obligaten Grad sollte man eine V+ sicher klettern können (frei sind zwei Stellen locker VI). Ein Topo gibt es in unserem Band III.

 

Cima delle Fontane Fredde (Brenta) “Via Riccardo”  

Die Absicherung der Route ist eine wilde Mischung aus selbstgebastelten Normal- und Bohrhaken. Die ersten 30 Meter sind sehr delikat: Weder ist eine zuverlässige Absicherung vorhanden, noch ist sie eigenverantwortlich gut möglich. Nachdem am ersten Stand nur ein BH steckte und der Weiterweg in einem breiten Riss uns ebenfalls kaum absicherbar erschien, haben wir abgeseilt. Unser Angebot zur Sanierung haben wir dem Erstbegeher mitgeteilt.

Die anderen Touren am Berg sind i.d.R. noch alpiner und spärlicher gesichert. Schade für die nett bewirtschaftete Hütte.

 

Castel Alto dei Massodi (Brenta) “Basilisc” 

Gleicher Erstbegeher wie bei der “Via Riccardo”: anderer Berg, aber gleiche Situation...

 

Castel Alto dei Massodi (Brenta) “Via della Solidarietà” 

Der Erstbegeher und Hüttenwirt der Pedrottihütte schreibt: “Für eine sichere Wiederholung sind alle Haken vorhanden.” Die Definition von “sicher” ist jedoch Interpretationssache. Der erste Haken steckt in ca. 15 Meter Höhe, davor ohne erkennbare Sicherungsmöglichkeit. Schade, der Fels sieht sehr gut aus!

 

Val Noana (Pala) “Alfa-Alfa” 

Die Route wurde um bis zu zwei ganze Grade (!) unterbewertet: Aus VI wurde VIII, aus VII etwa IX-. Das Ganze ist zwar gut gesichert, aber teils durch geschlagene Griffe verunziert. In der dritten Länge folgt der Clou: Ein ca. 10 Meter langer Überhang wurde komplett mit kletterhallenähnlichen Dreifingertaschen bestückt, sprich in den Fels geschlagen! Am Ausstieg beißt man dann ins Gras. Pfui Teufel!

 

Piz Ciavazes (Sella) “Bergführerweg” (=”Via delle guide”) 

Die Schwierigkeiten sind um 1 bis 2 Grade untertrieben, und die Absicherbarkeit ist sehr mäßig: also genau das Richtige für Bergführer?! Im unteren Teil gibt’s außerdem viel Gras...

 

Terzo Torrione dei Cantoi (Moiazza) “Via Geppo il folle” 

Eine Mischung aus alten Bohrhaken / Bastelbolts verbunden mit weiten Abständen sowie nasser und vermutlich etwas brüchiger Fels ließ uns gar nicht erst einsteigen.

 

Pala delle Masenade (Moiazza) “Via settimina” 

Die erste Seillänge ist sehr leger abgesichert mit heiklen und delikaten Plattenstellen - und dabei um ca. einen Grad unterbewertet.

 

Pianoro dei Tocci (Cadingruppe) “Quinz-Verschneidung” / “Dolce Irene”

Die Bilderbuchverschneidung ist zwar schön anzuschauen, aber der seit Jahrzehnten hochgelobte Fels ist stellenweise brüchig und nicht immer gut zu sichern.

 

Die “Dolce Irene” ist in allen uns bekannten Führer völlig dubios beschrieben. Unser Topo von beiden Touren gibt es ab Frühjahr 2011.

 

Kleiner Lagazuoi (Ampezzaner) “Via dei Proiettili” 

Im regionalen Auswahlführer wurde in der ersten Seillänge eine Variante rechts des Originals beschrieben, die ein anderer Dolomitenführer gleichlautend übernommen hat. Der bohrhakengesicherte Einstieg ist ca. 10 m weiter links.

 

Sass d’Ortiga (Pala) “Bettega/Scalet” 

Die Wand sieht durchaus schön und steil aus, aber die Linienführung ist im unteren Teil kaum auszumachen, was durch die nichtexistente Behakung unterstrichen wird. Je nach Routenwahl ist der Fels auch brüchig und kaum absicherbar. Die Schwierigkeitsangaben dürften um etwa einen ganzen Grad untertrieben sein.

 

Ultimo Spirito NW-Wand (Ampezzaner) “Le nostre donne” 

Zwischen dem ersten und zweiten Bohrhaken gibt es keine Absichermöglichkeit, wenige Griffe und eine perfekte Groundermöglichkeit. Die Schwierigkeiten dürften untertrieben sein. Außerdem ist die Tour nicht leicht zu lokalisieren, da es dort inzwischen eine stattliche Routenanzahl gibt (auch Klettergarten). Namen stehen nicht angeschrieben. Wir haben darauf verzichtet.

 

Col dei Bos O-Wand (Ampezzaner) “Via Francesca” 

Paolo da Pozzo hat wieder zugeschlagen: Die Bohrhakenabstände sind noch weiter als in seiner Route an der Punta Dimai, und die Schwierigkeiten sind um mind. einen ganzen Grad untertrieben. Die erste Länge ist zum Beispiel statt IV stolze VI+ und die zweite Länge statt VII etwa VIII bei BH-Abständen von bis zu 8 Metern.

 

Bandiarac-Pfeiler (Ampezzaner) “Via del Vetro” 

Die erste Länge ist mit einem BH nicht gerade übersichert. Die Felsqualität nicht überzeugend. In der zweiten Länge zieht man sich über eine Hühnerhakenleiter komplett A0 hoch, weil der Fels quasi auseinanderfällt. Kaum zu glauben, dass die Haken zum Hochziehen in diesem morschen Gestein halten. In der dritten Länge wird der Fels wieder besser, verlangt aber immer noch einiges an Vorsicht. Die NH dazwischen tragen nicht unbedingt zum psychischen Wohlbefinden bei. Wir haben uns zum Rückzug entschlossen, weil die Felsqualität keinen Kletterfluss erlaubt und die Absicherung viel Achtsamkeit erfordert.

 

Lastoni di Formin (Ampezzaner) “Priolo/Zeper” 

Das die Bewertung in allen Führern um einen ganzen Grad zu niedrig ist, verwundert ja wahrscheinlich schon niemanden mehr. Als Zusatzinfo sei noch angemerkt, daß die zweite Seillänge nach Regenperioden einem Wasserfall gleicht und auch nur schlecht abzusichern ist. Die Absicherbarkeit muss somit als mäßig eingestuft werden, die Felsqualität ist allerdings super!

 

Torre Trieste (Civetta) “Carlesso” und “Cassin”-Einstiege: 

Die ersten beiden Seillängen sind schon schlecht sicherbar und ziemlich brüchig. Auf den Weiterweg haben wir verzichtet. Hübscher Biwakplatz direkt auf dem Einstiegsband.

 

Campanile Basso (Brenta) “Grafferkante”: 

Die Wortbeschreibung, mit der wir losgezogen sind, war zum Heulen. Die ersten drei Seillängen sind nicht eingerichtet, und nur mit Spürsinn findet man die richtige Fährte. Die Felsqualität ist maximal mäßig / gut. (Nicole & Volker)

 

Torre Gilberti (Brenta) “Il Volo dell’Aquila” 

Schon am Einstieg wird klar, dass die Tour wegen des kompakten Gesteins zwingend mit Hammer und Haken abgesichert werden muss und die Schwierigkeitsangaben vermutlich untertrieben sind. Stürze würden hier wohl direkt in den Rollstuhl führen.

 

Achtung bei Dolomiten- und Sarcataltouren von Edy Boldrin & Gef. - hier lauert Gefahr. Die Touren sind zwar oft mit Bohrhaken ausgerüstet, doch können zwischen den weiten Abständen kaum verlässliche Zwischensicherungen angebracht werden. Die einfacheren Passagen sind zudem teils sehr brüchig und überhaupt nicht abgesichert. Flüge würden oft auf darunter liegenden Bändern bzw. im Rollstuhl enden. 

 

Punta di Lastei (Pordoi) “La Banda degli Onesti”: Der katastrophale Bruchhaufen in der zweiten und dritten Seillänge veranlasste uns zum frühen Rückzug. Darüber sieht es auch nicht viel besser aus. Ob die Bohrhaken in verlässlichem Gestein stecken, vermochten wir nicht zu beurteilen. Jedenfalls sind sie reine Geldverschwendung.

 

Sas da Ciampac (Puez) ”Classico è bello” : Brüchiges unabgeklettertes Gestein, noch dazu schlecht abzusichern.

 

Castei-Türme, Torre Zanlucchi (Brenta) “Via del Rifugio Agostini”: Freudig präsentierte uns der Hüttenwirt den direkten Einstieg als Ergänzung zur bereits bestehenden Tour. Nach der ersten Seilzuglänge in feuchtem Bruch und dem Weiterweg durch eine Geröllrinne beschlossen wir nach der ersten Seillänge über dem Band den Rückzug. Denn die Abseilstellen halten vermutlich auch nicht bis in alle Ewigkeit... 

Bei den Veröffentlichungen im Hüttenbuch sind größte Vorsicht und ein gesundes Misstrauen angebracht!

 

Langkofel “Via Tania”: Dass die Tour nahezu clean ist, war klar. Aber ob sie “meist über guten Fels verläuft”, ist eine Definitionssache. Wir haben jedenfalls nach dem Vorbau und den ersten Seillängen den Weiterweg verweigert. Die anschließenden gelben Risse im unteren Teil sehen auch nicht gerade einladend aus. Ein komplettes Sortiment Haken, viel Gottvertrauen und ein abgebrühtes alpinistisches Gemüt sind nötig, möchte man diese Abenteuerroute auf dem Originalweg beenden. Einsamkeit ist garantiert! (Volker und Nicole)

 

Pale di San Martino “Pilastro Girasole”: Man gelangt relativ unproblematisch zu einer Verschneidung, die vermutlich auch der richtige Einstieg ist. Jedoch stimmt weder die Bewertungsangabe noch die Felsqualität, die mit 4 Sternen angegeben wurde. Wir haben es auch weiter rechts und links probiert, leider erfolglos. 

Alles ist unglaublich brüchig und deutlich schwerer als angegeben. 

Die Sportklettertouren in der Nähe der Seilbahn sind nicht 200 m lang sondern z.T. schlappe 50 Hm. Welche Enttäuschung! Vermutlich sollte damit die neue Rosetta-Seilbahn finanziert werden.

Für die “Solleder” am Sass Maor wurden für die Felsqualität 4 Sterne vergeben. 

In Realiät ist der Fels an vielen Stellen nur mäßig. 

Wie sehen dann wohl die Touren mit nur 2 Sternen Felsqualität aus?

 

Langkofel, “Pilastro Giorgio”: 

Eigentlich eine beeindruckende Linie. Leider wurde bisher verschwiegen, dass in der Schlüsselseillänge, einem sehr splittrigen Überhang, keine Haken stecken und auch aufgrund des brüchigen Gesteins keine angebracht werden können. Ergo Rückzug, da lebensgefährlich!

Auch der Einstieg ist kaum zu finden. Wir haben zu dritt eine Stunde gesucht!

 

Pala, Cima Wilma “Via Testa o Croce”: 

Diese Tour wurde uns von Silvio Campangola persönlich empfohlen. 

Wir stiegen mit zwei weiteren italienischen Seilschaften ein und haben uns fast gegenseitig erschlagen. Leider wurde auch ein Seil stark beschädigt. Wir konnten nur mit äußerster Vorsicht gemeinsam abseilen. Für denjenigen, der es trotzdem versuchen möchte gibt's hier unser Topo.

 

An der Cima dei Lastei haben wir kaum den Einstieg der “Perla Nera” gefunden, und auch in der Tour ist guter Spürsinn gefragt, denn in zwei Topos wurde oft links mit rechts verwechselt. Da außerdem wenig Material steckt, kann man fast überall klettern ohne zu wissen ob man auf der richtigen Spur ist. Nichtsdestotrotz eine Traumtour!

 

Das hübsche Bivacco Minazio als einziger Ausgangspunkt für die Touren wird wohl demnächst stark leiden. Wer jedoch mit etwas Abenteuerlust und entsprechender Erfahrung an Werktagen in aller Stille neue Touren klettern möchte, kann sich mit den Tourenvorschlägen des Campagnola-Führers sicher noch einige Zweit- und Drittbegehungen sichern.

 

Marmolada S-Wand “Vinatzer-Messner”

Wen wundert´s, dass ausgerechnet eine der ganz großen Dolomitentouren in vielen Führern exakt die gleichen, untertriebenen Bewertungen enthalten sind? 

Im übrigen sollte man sich nicht nur als “Genusskletterer” etwas beeilen, um die Zeitangabe von 8 Stunden zu schaffen... 

Aufgrund der vielen falschen Angaben finden wir es regelrecht fahrlässig, die Tour in einem Genusskletterführer überhaupt zu erwähnen!

Umso verwunderlicher, dass die Autoren behaupten, alle Touren selbst geklettert zu haben... 

Eine ausführliche Beschreibung findet ihr hier. (Volker und Nicole)

 

Östl. Turm der Meisules dala Biesces, N-Wand “Brunsin” 

Hier fehlt gleich in vier Führern erstaunlich übereinstimmend die drittletzte Seillänge... Hat eigentlich schon mal ein Führerautor die Tour geklettert? 

Für alle Interessenten gibt´s hier dreißig zusätzliche Klettermeter. 

(Volker und Nicole)

 

3. Sellaturm, W-Wand “Vinatzer” 

Der Einstieg befindet sich viel weiter links unten als in diversen Bildern und Topos eingezeichnet. (Volker und Nicole)

 

Punta Fiames, S-Wand “Via Paolo Rodela”: 

”Die Führe ist geradezu perfekt mit Haken versehen” - dies ließ sich für uns angesichts der wenigen rostigen Haken (Ausnahme: das Dach) nicht ganz nachempfinden. (Volker und Nicole)

 

Spalti di Col Becchei, S-Wand “Via Thriller”: 

“Die optimale, enge Behakung mit Spit” gibt es allenfalls am Einstieg, denn dort steckt der erste und gleichzeitig letzte Bohrhaken der Tour! 

Am Abstieg keinesfalls wie beschrieben 2x 50m und 1x 25m abseilen, sonst hängt man am Ende der ersten Abseillänge über einem Dach im Freien! Vom Band seilt man 1x 25m ab, und danach jeweils 40-50m Seillängen zurück zum Einstieg. 

(Volker und Nicole)

 

Scalet delle Masenade (Moiazza), S-Wand “Via Col Vento”, “Sacrilegio”, “Via Dorotei-Conti”: 

Die Einstiege zu den Touren sind eventuell noch zu lokalisieren. Danach stehen Quasi-Erstbegehungen nach Wahl auf dem Programm. (Volker und Nicole)

 

Croda Spiza (Moiazza), S-Wand “Gran Diedro”: 

Bruchabenteuer. (Volker und Nicole)

 

Pala del Bò (Moiazza), S-Wand: 

Alle drei Touren sind hässliche Grasschrofen, besser nicht probieren. 

(Volker und Nicole)

 

Cima Canali-Südwand “Detassis” 

Auf der Suche nach guten klassischen Touren erlebten wir einmal mehr schon beim Zustieg eine herbe Enttäuschung. Das Couloir zur Forcella Sedole ist enorm steinschlaggefährlich, und die letzten Meter sind ohne “Allrad” fast nicht möglich. Bis dahin sind schon stramme 2.30 Std. nötig. Den Rest haben wir uns erspart. Wanderer, die diesen Übergang nutzen möchten, sind somit auch gewarnt, und wenn Leute am Hüttenzustieg zur Pradidalihütte unterwegs sind, wirds für diese lebensgefährlich. Besser nicht probieren! (Volker und Nicole)

 

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