Wilhelmswand (1.326 m) S-Wand

»Willi light« VII (eKN VII–)

»Alte Rampe« VII– (eKN VI+)

»Klimawandel« VIII (eKN VII+)

An der Wilhelmswand werden nach
wie vor viele neue Touren erschlossen,
vor allem in den höheren Graden.
Doch leider haben die Protagonisten
sich vor der Erschließung
offenbar nicht über die dortigen
Besitzverhältnisse kundig gemacht
und anscheinend bisher auch keine
tragfähige Einigung mit der Jägerschaft
und dem Naturschutz
erzielen können. Nun glauben sie,
dass weniger (vor allem auswärtige)
Besucher ihre Probleme lösen
würden. Aus diesem Grund wollen
sie natürlich keine Informationen
veröffentlichen. Aus vielen anderen
Gebieten sollte aber doch
längst bekannt sein, dass diese
Problematik sich nur mit vielen Gesprächen
und einem für alle (!) Seiten akzeptablen Konsens lösen lässt. Aber anstatt sich an der relevanten Stelle
für die Sache zu engagieren, gehen die meisten lieber klettern und hoffen, dass irgendjemand sich schon kümmert.
Schade für die ganze Arbeit! Denn die Touren versanden schneller, als sie eingebohrt wurden!
In den wenigen hier beschriebenen Routen wird dies besonders deutlich. Denn wegen des freiwilligen Kletterverzichts
zur Zeit der Vogelbrut können diese nur noch an milden Herbsttagen beklettert werden. Je nach
Wetter und Zustand lässt sich zuweilen also nur erahnen, wie schön sie sein könnten und wie toll das Gestein
ohne Staubschicht wäre.
Der »Klimawandel« ist eine fantastische Risstour entlang einer natürlichen und beeindruckenden Linie links
des V-förmigen Pfeilers. Die »Alte Rampe« daneben eignet sich dann hervorragend zum Auffüllen des Tages.
Aber eigentlich möchten wir sie wärmstens empfehlen. Denn sowohl die Linie als auch die Felsqualität sind
vom Allerfeinsten. Vorausgesetzt, man erwischt sie trocken und nicht ganz so versandet wie nach Regenfällen.
Schon alleine der »antiken Friends« wegen sollte man sie mal klettern. Es ist wie ein Rundgang durch ein Alpinmuseum.
Damals haben die Erstbegeher sich noch im feucht-glitschigen Rissschlund und nicht auf den heute
eingebohrten wasserzerfressenen Platten hochgearbeitet...
Der »Willi« kommt unten zunächst etwas grasig daher, was aber kaum stört. Denn sowohl Felsqualität als
auch Kletterei überzeugen vom ersten Meter an. Den Auftakt macht eine tolle Piazschuppenrissverschneidung.
Danach stellt sich ein kleiner Wulst in den Weg, bevor technische Wandkletterei zum fantastischen »Wasserkraftausstieg
« leitet. Leider ist unser »Willi« dort ziemlich inkontinent, so dass die letzten Meter wahrscheinlich
immer nass und schmierig sind. Mit einem größeren Friend kann diese Stelle jedoch überlistet werden. Für die
Route sollte man zumindest im Klettergarten schon mal am unteren siebten Grad schnuppern. Und beim Abseilen
den Knoten über die Felskante ziehen...

 

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