Monte Cimo (955 m) O-Wand

»Simoncelli« VII+ (eKN VII–)»Spigolo del quarto sole« VIII– (eKN VII)»Girl« VIII (eKN VIII–)»Te lo do io il Verdon« VIII+ (eKN VIII–)

Nur eine knappe Autostunde von Arco entfernt, lässt
sich ein Besuch am Monte Cimo auch mit dem nahegelegenen
Sportklettergebiet von Ceredo verbinden.
Dort können noch eventuelle Trainingsrückstände
beseitigt werden, denn trotz ihrer Kürze verlangen
die Routen eine gewisse Ausdauer. Liebhaber steiler
Kalkklettereien finden hier somit eine gute Auswahl
an Touren mit Tropflöchern teilweise so tief wie Hosentaschen,
die allerdings nach intensiven Regenfällen
als Vogeltränken dienen.
Zuvor, wenn es bei Südwetterlage im Sarcatal schon
regnet, kann am südlichen Ende des Etschtals mit etwas
Glück noch eine Route ergattert werden. Doch
nicht nur deswegen lohnt sich ein Abstecher zu diesem
eher unbekannten Klettergebiet. Inzwischen
wurden alle Routen mit soliden Bohrhaken generalsaniert,
und nur vereinzelt erinnern noch alte 8mm-Spit
oder Bastelbolts an die Zeiten der Erstbegehung.
Damals lagen die gekletterten Schwierigkeiten am
oberen Ende der Bewertungsskala, was vielleicht unsere
allfällige Aufwertung erklärt.
Die »Simoncelli« ist eine der zugänglichsten und
gleichzeitig schönsten Routen mit größtenteils kleingriffig-
steiler Kletterei und ein paar kurzen Plattenstellen
im oberen Teil.
Wer in punkto Schwierigkeiten noch eine Schippe
drauflegen kann, dem sei die »Girl« empfohlen. Sie
zählt sicher zu den besten Touren der Wand und
gliedert sich in einen steilen bis abdrängenden unteren
Teil, wo man sich gut entsaften kann, und einen
stellenweise plattigen oberen Abschnitt, der dann für
Abwechslung sorgt. Für kleinere Kletterer stellen allerdings
sowohl einige Bohrhakenpositionen als auch
die oft weit auseinanderliegenden Löcher Zusatzanforderungen.
Absolutes Highlight – nicht nur in Sachen Schwierigkeiten
– dürfte die »Verdon« sein. Stimmungsvoll,
ausgesetzt und klettertechnisch anspruchsvoll sind
die Attribute dieser Hammerroute.
Für den sportlichen Alpinkletterer ist noch der »Spigolo
del quarto sole« erwähnenswert, der über einen
schlanken, eleganten Pfeiler im rechten Drittel der
Wand verläuft. Während die erste Länge rechts des
Kantenfußes noch gebührenden Abstand zu den riesigen
Dächern hält, wird in der zweiten ein Dach sehr imposant
umgangen, bevor athletische Kletterei zu einem
bewaldeten Band in Wandmitte leitet. Danach führt ein
steiler Handriss für Rissliebhaber auf die Pfeilerkante,
die zum Abschluss nochmals schöne Kletterei bietet.
Leider ist hier die Felsqualität nicht immer ideal.

 

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