Chapeau de Gendarme (2.685 m) SO/SW-Wand

»Sonnez et montez« VII+ (eKN VII–)

»Accloche-toi, Jeannot« VII+ (eKN VII+)

»À cloche-pied« VII+ (eKN VII–)

»Erst klingeln, dann hochsteigen!«, so der Name der
»Sonnez«. Bevor man das kleine Glöckchen am Einstieg
läuten darf, steht ein etwas längerer Zustieg auf
der Tagesordnung. Doch der Weg lohnt sich! Denn
so ein fabelhaft griffiges und dabei kompaktes Gestein
bekommt man selten unter die hoffentlich vorhandene
Hornhaut. Das Ganze versehen mit einer
stattlichen Anzahl Bohrhaken, und fertig ist das Plaisirvergnügen.
Einzig die Ausdauer müsst Ihr selbst
mitbringen. Denn banal ist die Kletterei nicht! Nicht
erst am Gipfel schweifen die Blicke immer wieder in
die herrliche Umgebung.
Die Wand unterteilt sich in einen südostseitigen Teil
rechts des Südpfeilers und einen südwestseitig ausgerichteten
linken, durch den die »Accloche-toi, Jeannot
« verläuft. Dort warten deutlich härtere Kletterstellen
auf Wiederholer. Wo immer möglich verläuft die
Linie entlang natürlicher Strukturen. Unterbrochen
wird sie nur durch eine Schrofenpassage im Mittelteil.
Insgesamt sind die Schwierigkeiten jedoch etwas
ungleich verteilt, und der Kaltstart dürfte auch nicht
jeden begeistern. Darüber hinaus erfordert der Fels
an manchen Stellen etwas Achtsamkeit. Angepriesen
wurde die Route als die beste, wenn man nur eine
an diesem Berg klettern könnte. Ob man danach aber
für die anderen weitaus lohnenderen nochmal zurückgekommen
wäre...?
Die »À cloche-pied« wird im lokalen Führer als eine
der zugänglichsten am Chapeau de Gendarme empfohlen.
Da wird sich wohl schon so mancher über die
Bewertungsangaben grün und blau geärgert haben und vielleicht sogar unverrichteter Dinge davongetrottet
sein. Denn man glaubt es kaum: Es wurden nur die leichtesten Passagen bewertet und die schweren Stellen
einfach ignoriert. Zieht man da im Rotpunkt-Zeitalter etwa immer noch an den Haken? Egal, was soll’s! Die
Route jedenfalls ist außerordentlich hübsch und verläuft teilweise über fantastischen raspelrauen Fels. Vom
Kaltstart – im wahrsten Sinne des Wortes – sollte man sich nicht einschüchtern lassen. Denn dieser verläuft
auf der Südwestseite des Berges, während der obere Teil eher südostseitig ausgerichtet ist. Leider falsch rum!
Je nach Temperatur und Wetter ist zwischen 11 und 12 Uhr eine gute Startzeit. Besonders hervorzuheben
sind die zweite Länge und die letzte. Für den sportlichen Ausstieg würden wir allerdings ein Kletterniveau im
unteren achten Grad empfehlen. Wer es gemütlicher ausklingen lassen mag, wählt den rechten Ausstieg der
»Sonnez et montez«.

 

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