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Genussspecht am Staller Sattel - mountain4nothing

Und wieder wurde uns ein sehr schöner Spätsommertag durch desaströse Veröffentlichungen ruiniert!

Hier nur kurz die Fakten zum Genussspecht am Staller Sattel:

Man geht nicht die erste Rinne hinauf, sondern die mittlere und verlässt diese etwa auf halber Höhe, links ansteigend, den Steinmännern folgend (am Saisonanfang vermutlich nicht mehr vorhanden). Gerade hoch erreicht man den Tradsektor mit Fixseil am Zustieg. Von dort sind wir zunächst beim Zustieg links unter den Wänden abgestiegen und haben nach langem Suchen den Einstieg gefunden.

Mit uns haben noch andere ebenfalls gesucht und erlitten das gleiche Schicksal.

Zustieg in 30 Min. wie angegeben für Weltklasse-Bergläufer mit Jahresbestleistung. Ansonsten zwischen 50 Min. und 1.10 Std., je nach Wegfindung einplanen. Sehr steil und unwegsam.

 

Lt. Angabe ist die Absicherung "S1+" was immer das auch bedeuten mag, wenn der Erstbegeher von Natur aus mit einem Südtiroler Risiko-Gen ausgestattet wurde und schwerste Verletzungen im Falle eines Falles ausblenden kann. Es gibt zwar Bohrhaken, wo es leicht und unnötig ist, zuweilen sogar in engen Abständen, wo es schwer wird, sind allerdings sehr delikate Stellen auch weit über der letzten Sicherung absolut obligat zu klettern. Das Ganze mit der Aussicht auf eine Bruchlandung auf Platten oder Bändern. 

 

Der Fels dort oben ist fantastisch und erinnert fast an die Meeralpen. Erstbegeher, die etwas für die Allgemeinheit hinterlassen möchten, können dort sicher noch geniale, leichte Linien einrichten. Schade, dass es nur sehr wenige davon gibt. Schwer, gefährlich und eigener Marktwert zählen anscheinend doch weitaus mehr...

 

Wer so etwas nicht erleben möchte investiert nicht mal eine "Tankfüllung" für einen ordentlich recherchierten Kletterführer und spart sich somit verhunzte Urlaubs- und Klettertage. Im schlechtesten Falle sogar einen Krankenhausaufenthalt und im bittersten Fall zwei geschrottete Fußgelenke. Man muss es einfach so deutlich schreiben, damit das alles vielleicht mal ein Ende findet und seriöse Angaben veröffentlicht werden. Aber dann könnten wir ja in Rente gehen...

 

Südtirol im Spätsommer 2023

Volker Roth

 

 

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